Wissenswertes

Lithium

Der Name wurde aus dem altgriechischen „lithos“ für Stein abgeleitet. Lithium ist ein silberweißes, hochreaktives Leichtmetall und gehört zur Gruppe der unedlen Metalle. Diese reagieren – im Gegensatz zu Edelmetallen wie z.B. Gold, Silber, Platin – bereits unter Normalbedingungen mit Sauerstoff (Umgebungsluft).

Zu den bedeutendsten Eigenschaften von Lithium zählen seine hohe spezifische Wärmekapazität, die sehr große Temperaturdifferenz im flüssigen Zustand, eine hohe thermische Leitfähigkeit, eine niedrige Viskosität und sehr niedrige Dichte. Lithium ist ein idealer Stromleiter. Lithium-Batterien sind leichter und langlebiger als konventionelle Batterien. Lithium lässt sich wiederverwerten.

Hohe Reaktivität

Lithium ist feuergefährlich und explosiv.
 Kommt Lithium in Kontakt mit Wasser oder Luft kann dies zu heftigen Bränden führen, bei Selbstentzündung oder Kurzschluss kann es zu Explosionen kommen. Ein Kurzschluss kann entstehen, wenn der Plus- und Minuspol über elektrische Leiter in Kontakt kommen oder wenn sich zwei Batterien berühren.

Bei der Erhitzung bilden sich giftige Dämpfe. Lithium reagiert heftig mit starken Oxidationsmitteln, Säuren und vielen Verbindungen (Kohlenwasserstoffe, Halogene, Beton, Sand und Asbest). Bei der Reaktion mit Wasser bildet sich Wasserstoffgas und ätzende Dämpfe des Lithiumhydroxids, welche in hohem Maße feuergefährlich sind.

Rockwood Lithium-Mine

Akute Belastung

Die Substanz ist stark ätzend bei Augen- und Hautkontakt und im Atmungstrakt. Wenn Lithiumgase eingeatmet werden, kann das zu brennenden Reizerscheinungen, Husten, erschwerter Atmung oder Kurzatmung und entzündetem Kehlkopf führen. Die Symptome können verzögert eintreten.

Bei Kontakt mit der Haut können Rötungen, Hautreizungen, Schmerzen und Blasen entstehen. Augen können gerötet sein, schmerzen und stark brennen. Bei oraler Einnahme von Lithium kann es zu Bauchkrämpfen kommen. Das kann zu brennenden Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwächegefühl oder Koma führen. Die Substanz kann in den Körper durch Inhalation des Aerosoles und durch orale Einnahme gelangen.

Anwendung

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts fand Lithium wenig Verwendung. Es wurde im Form von Lithiumstearat als Schmierfett und Eindickmittel für Mineralöle sowie zur Herstellung von Glas und Keramik (Lithiumcarbonat oder Lithiumoxid) verwendet. Heute wird Lithium für Aluminiumlegierungen im Flugzeugbau, in der Raumfahrttechnik und den Bau von Panzerplatten benötigt. Als Zusatz in Feuerwerkskörpern bewirken Lithiumverbindungen eine intensiv rote Flammenfärbung.

Mit der Erfindung von Lithium-Batterien, die vor allem in Elektrofahrzeugen, Digitalkameras, Notebooks, Smartphones und anderen Geräten (wie z.B. Herzschrittmachern) verwendet werden, hat seine Bedeutung drastisch zugenommen. In der Reaktortechnik wird Lithium aufgrund seines großen Flüssigkeitsbereiches und der hohen Wärmekapazität als Kühlmittel eingesetzt.

Vorkommen


Lithium kommt auf der Erde nur chemisch gebunden in Gestein (Vulkangestein, Granit, Silikatgestein) und im Meer in Form von Ionen vor. Das wichtigste lithiumhaltige Mineral ist Spodumen. Lithium kommt zwar häufig vor, allerdings nur in sehr niedriger Konzentration. Sein Anteil an der Erdkruste beträgt 65 ppm (Parts per Million).

Damit liegt es mengenmäßig unter Nickel, Kupfer und Wolfram, aber über Cer und Zinn. Die Gewinnung erfolgt im Bergbau aber auch durch Verdunstungstechnologien (Gewinnung aus Salzlaugen).

Verbrauch

Der Lithiumverbrauch für 2018 wurde auf rund 47.600 Tonnen geschätzt. Dies bedeutet einen Anstieg um 20% von 39.700 Tonnen im Jahr 2017. Die weltweite Lithiumproduktionskapazität wurde auf jährlich 91.000 Tonnen geschätzt.

Lithiumressourcen

Weltweit betragen die Lithiumressourcen insgesamt etwa 62 Millionen Tonnen.

  • Land
  • USA
  • Argentinien
  • Bolivien
  • Chile
  • Australien
  • China
  • Kanada
  • Mexiko
  • Tschechien
  • Kongo, Russland, Serbien
  • Simbabwe
  • Mali und Spanien (je)
  • Brasilien und Deutschland (je)
  • Peru und Portugal (je)
  • Österreich
  • Finnland und Kasachstan (je)
  • Namibia
  • Angabe in Tonnen
  • 6,8 Millionen
  • 14,8 Millionen
  • 9,0 Millionen
  • 8,5 Millionen
  • 7,7 Millionen
  • 4,5 Millionen
  • 2,0 Millionen
  • 1,7 Millionen
  • 1,3 Millionen
  • je 1,0 Millionen
  • 540.000
  • 400.000
  • 180.000
  • 130.000
  • 75.000
  • 40.000
  • 9.000

Endverbrauchermärkte

Obwohl sich die Lithiummärkte je nach Standort unterscheiden, werden die globalen Endverbrauchermärkte wie folgt geschätzt.

  • Markt
  • Batterien
  • Keramik und Glas
  • Schmierfette
  • Polymerproduktion
  • Fluxpulver für Stranggussformen
  • Luft-Behandlung
  • und andere Verwendungen
  • %
  • 56
  • 23
  • 6
  • 4
  • 3
  • 2
  • 6

Lithiumbatterien gehören keinesfalls in den Hausmüll. Weisst du, wie du richtig die Batterien entsorgst bzw. wie du sie richtig lagerst?